德国大选:沉默螺旋效应
作者:谢盛友
德国大选结果最终出炉,基民盟、基社盟姐妹党仍然维持议会最大党团的地位,但是也经历了惨重的损失——32.9%的得票率比2013年的上次大选大跌近9个百分点。尤其是基督教社会联盟(CSU),在选举前的民意调查高至48%,而结果惨败至38.8%。
CSU是德国巴伐利亚州的一个政党,在联邦层面该党和其姐妹党德国基督教民主联盟(基民盟)在联邦议会共同组成一个党团。作为联盟党,基民盟并不会在巴伐利亚和基社盟竞争公职,基社盟只在巴伐利亚参选,而基民盟在其他的联邦州分参选。CSU党自1957年在每次巴伐利亚州议会选举中所得票数均过半,因此得以独自组成州政府。
为什么调查研究和选举结果差距如此巨大?
调查研究作为一种方法,有它的弊端:忽视了对特定个案和特殊群体等“点”的内容结构的深入研究。不科学的抽样方式,不明确的调查总体,缺乏代表性的样本,有可能使研究报告中用来得出结论的众多数据失去意义。由于某部分调查员长期对统计数据弄虚作假,追求样本数量,再加上一些商业调查公司的低劣表现,致使各种调查的公信力下降。因此,调查研究的执行机构的声誉,对调查研究的结果的可信度产生重要影响。
最根本的原因是民意调查中,民众往往说谎。右翼民粹政党选项党(Alternative für Deutschland,缩写为AfD)虽然选前各方都预测会明显壮大,但是该党首席候选人威德尔表示,这次的选举成绩甚至超出了自己的预期。接近13%的得票率使得这一成为仅次于联盟党和社民党的第三大党团。
1982年,连续担任五任洛杉矶市长的非裔布莱德利(Tom Bradley),代表民主党角逐加州州长。在选前的各种民调中,他都是大幅领先,许多选民告诉民调机构的提问人员说,他们可以接受黑人当州长,甚至在大选当天的“出口民调”(民调机构人员在投开票所外直接询问投完票的选民,其所中意的人选)中,被抽样问到的选民们也都满口“种族不是问题,能力才是关键”。
开票结果却是,布莱德利落选,大败给其共和党的白人对手杜克美坚(George
Deukmejian)。这显示了许多选民在面对民调时,选择了隐瞒他们的真实想法,他们对民调撒了大谎。后来的政治学者,将这“选民向民调隐瞒其种族思想(偏见)”的现象,称做“布莱德利效应”(The Bradley Effect)。
沉默中伪造的多数
德国著名传播学家伊丽莎白•诺艾尔-诺依曼(Elisabeth Noelle-Neumann,1916-2010)提出沉默螺旋理论(The Spiral of Silence)。沉默螺旋理论指出,如果一个人感觉到他的意见是少数时,他比较不会表达出来,因为害怕被多数的一方报复或孤立。
一个具体的人,如果他处于“少数人”的位置上,一般不愿公开表达自己的观点,因为他怕暴露自己的“无知”,怕被人家攻击,因为按人类惯例,往往是多数代表正确。处在“少数人”的他,为了不冒犯多数,而被批评和孤立,在公开场合他往往采取“沉默”的态度。然而,社会上每个具体的人都象他这样想,都保持沉默,那么,“沉默”就在这些自认为是“少数人”中“螺旋”,这样循环往复的结果是,错误地认为“少数”(实际上是多数)的人都三缄其口,而真正的“少数”被衬托为“多数”,这个 “多数”实际上是一个名副其实的少数。
“多数”伪造成功。
你为了跟大家一样,最好的解决办法就是保持沉默。人采取沉默,其实就是表达了一种“同意”。英国哲学家托马斯•霍布斯(Thomas Hobbes,1588—1679)在1650年发表的《The Elements of Law》一书中就指出,人保持沉默时,往往表示了认可。但是,霍布斯却没有看到人性的普遍弱点,人怕被孤立、人怕被理解为“无知”、人害怕失去,所以,在沉默中表达的“同意”,是一种“伪同意”。
根据选后分析,基民盟、基社盟姐妹党8%的选民结果投票给右翼民粹政党选项党,而这些人在民意调查时“伪同意”支持基社盟。
http://www.csu-bamberg.de/umfrage-schweigespirale-bradley-effekt/
Umfrage, Schweigespirale, Bradley-Effekt
— zum Nachdenken nach der Wahl
Von You Xie
Vor der Bundestagswahl 2017 war es laut Umfragen 48% für die CSU, warum das Ergebnis in Bayern nur noch 38,8 Prozent? Umfragen sind sehr beliebt, um ein Meinungsbild zu erhalten. Doch es gibt viele Gründe, warum Befragte nicht das sagen, was sie wirklich denken, auch dann, wenn Befragungen anonym sind:
Schweigespirale nennt sich ein Teil der in den 1970er-Jahren von Elisabeth Noelle-Neumann formulierten Theorie der öffentlichen Meinung. Demnach hängt die Bereitschaft vieler Menschen, sich öffentlich zu ihrer Meinung zu bekennen, von der Einschätzung des Meinungsklimas ab. Widerspricht die eigene Meinung der als vorherrschend betrachteten Meinung, so gibt es Hemmungen, sie zu äußern, und zwar umso stärker, je ausgeprägter der Gegensatz wird. Daher der Begriff der Spirale. Die Medien aller Art können erheblichen Einfluss auf die Rezipienten und damit auf die öffentliche Meinung ausüben, indem sie dem Einzelnen gegenüber eine bestimmte Meinung als angebliche Mehrheitsmeinung präsentieren und ihn so unter Druck setzen, sich nicht andersartig zu äußern. Damit steht die Schweigespirale für eine erneute Hinwendung der Medienwirkungsforschung zur „vierten Gewalt“, einer Hypothese der „mächtigen Medien“.
Die Wahrnehmung der Menschen, welche Meinungen vorherrschend sind oder in Zukunft sein werden, wird maßgeblich durch die in den Medien vertretenen Meinungen und Argumente bestimmt. Die Voraussetzung für das Auftreten einer Schweigespirale ist, dass der Gegenstand, das Thema des Meinungskampfes „moralisch geladen“ ist, also das emotionale Potential hat, die Meinung der Minderheit nicht als rational falsch, sondern als moralisch schlecht erscheinen zu lassen.
Schweigespirale befindet sich in einer Situation, in der eine tatsächliche Minderheit öffentlich als Mehrheit erscheint, die faktische Minoritätsmeinung (Minderheitsmeinung) durch Medien parallel und gehäuft als Mehrheitsmeinung dargestellt wird. Aus Angst, isoliert zu werden, unterlassen es in der Folge Anhänger der eigentlichen Mehrheitsmeinung, ihre Meinung öffentlich zu äußern. Dies führt Noelle-Neumann auf die soziale Natur des Menschen zurück, die ihn Isolation fürchten lässt und jeden einzelnen einem Konformitätsdruck, das heißt einem Anpassungsdruck, unterwirft. Aus diesem Grund ist jeder Mensch ständig damit beschäftigt, seine Umwelt zu beobachten („Prozess der quasi-statistischen Wahrnehmung der öffentlichen Meinung“). Dadurch erfährt er, welche Meinungen und Einstellungen öffentlich geäußert werden können, ohne Sanktionen befürchten zu müssen (Konsonanzstreben). Für den Prozess der Schweigespirale bedeutet das, dass die vermeintliche Minderheitsmeinung (also die echte Mehrheitsmeinung) mit der Zeit zur tatsächlichen Minderheitsmeinung wird, da in dem Maße, wie die Anhänger der eigentlichen Mehrheitsmeinung verstummen, die Anhänger der eigentlichen Minderheitsmeinung ermutigt werden, ihre Ansichten öffentlich zu äußern, ohne Isolation fürchten zu müssen. Auf diese Weise kann sich letztlich tatsächlich ein Umschwung der öffentlichen Meinung einstellen.
Der Bradley-Effekt ist zum Nachteil eines nicht-weißen Kandidaten. Der Bradley-Effekt bezeichnet in der Meinungsforschung zu politischen Wahlen in den Vereinigten Staaten einen Erklärungsversuch für eine Abweichung des Abstimmungsergebnisses von den Meinungsumfragen zulasten eines nicht-weißen Kandidaten. Benannt ist die Theorie nach Tom Bradley, dem afroamerikanischen Bürgermeister von Los Angeles, der 1982 die Wahlen zum Gouverneur von Kalifornien verlor, obwohl er in einigen Umfragen führte, bzw. nach dem afroamerikanischen Politiker Douglas Wilder, der 1989 die Wahlen zum Gouverneur von Virginia mit weit geringerem als dem vorausgesagten Stimmenvorsprung gewann.
Warum Befragungen nie richtig funktionieren
CDU/CSU, SPD, AfD, FDP, Linke, die Grünen oder doch eine ganz kleine Partei? Viele Wahlberechtige sind vor einer Wahl unsicher, welcher Partei sie ihre Stimme geben sollen – im schlimmsten Fall gehen sie dann gar nicht erst in ein Wahllokal.
Warum Befragungen nie richtig funktionieren? Der Befragte lügt absichtlich. Weil er gerade keine Lust hat, einen Fragebogen auszufüllen. Weil er Spaß daran hat, Umfragen zu manipulieren. Der Befragte antwortet so, wie er glaubt, dass es von ihm erwartet wird, weil er aus Angst, isoliert zu werden, seine Meinung öffentlich äußert. Ein Mensch ist ständig damit beschäftigt, seine Umwelt zu beobachten, um zu erfahren, welche Meinungen und Einstellungen öffentlich geäußert werden können, ohne Sanktionen befürchten zu müssen. So erklärt sich der Bradley-Effekt. Der Afroamerikaner und Bürgermeister von Los Angeles Tom Bradley wollte 1982 Gouverneur Kaliforniens werden und lag in den Umfragen deutlich vorne. Die Wahlen gewann sein Mitbewerber. Legendär ist die Präsidentschaftswahl Thomas Dewey versus Harry S. Truman. Dewey gewann die Wahl – nicht, wie eine Zeitung voreilig verkündete. Zuvor galt Dewey als Favorit.
Es könnte auch sein, dass sich Umfragen manipulieren lassen. Die Fragen selbst lassen sich suggestiv stellen, die Statistik lässt sich manipulieren, die Zielgruppe kann gezielt auf die erwünschten Ergebnisse hin ausgewählt werden.
Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder und nicht den Standpunkt der CSU.