社会和制度患了不治之症
------ 卡夫卡的《乡村医生》(Ein Landarzt )
卡夫卡的《乡村医生》内容简介:暴风雪之夜,乡村医生必须冒雪去十英里外的村庄给一个重病患者看病,但是他的马死了。漫天大雪,无法前行。医生美丽的女仆罗莎四处借马,却无人应答。这时一个陌生的男人答应借马给他,而交换条件竟是罗莎。医生无暇他顾,匆忙赶到病患家中,发现病人患不治之症。
那是一个风雪交加的夜晚,年迈的乡村医生有车无马(马昨夜里劳累过度而死)而无法出诊。正茫然间,外出借马而返的女佣“出现在门口,独自一人,摇晃着马灯”,她那漂亮的身影唤醒了老医生沉睡多年的欲念。他“......不知所措。心烦意乱,苦恼不堪”。此时,在他的潜意识里(多年不用的猪圈里)潜藏多年的淫魔(马夫)破门而出,从此,年迈的医生再也经受不住邪恶(夜间铃声)的召唤;他的灵魂发生分裂:他即是医生有充当牧师,不但替别人治疗身体的疾病,也治疗心灵的疾病;他同时又是一个蹂躏(意淫)女佣的淫魔,也就是说,他也是一个心灵有病的人。实际上老医生的病是在救治那个病孩的过程中被病孩看出的,“我对你缺乏信任, 你也不过是在某个地方被人抛弃了而不能自救。”病孩的话一语中的。其实,岂止是医生需要自救呢?我们每一个人都需要自救。当我们虔诚地追求光明的时候,却不知黑暗悄悄来临;当我们义无反顾地追逐名利的时侯,却不知魔鬼已经附身;当我们得意于高官厚禄的时候,却不知我们的一只脚已跨进了地狱的门槛。“许多人将半个身子置于树林中,却几乎听不到林中斧子的 声音,更不用说斧子在向他们必逼近。” 人一旦置身这欲望的森林,自我便迷失其中。“人们都不知道自己家里(心灵里)有什么东西。”女佣对医生说的话耐人寻味。 医生起初的确不知道自己家里有什么东西,但女佣罗莎的抱怨,使他似乎感到良心受到谴责而愧疚不安。“这个区里的人总是在夜里按门铃(邪恶的铃声),使我备受折磨。......这个漂亮的姑娘,多年来生活在我家里而没有得到我多少关心”
病孩需要救治,而医生想到的是“我必须立刻返回去。”心里放不下的是女佣罗莎;药方未开,探诊就草草要结束,“这个漂亮的姑娘,多年来生活在我家里而没有得到我多少关心。”心里放不下的还是罗莎;当身体健康的病孩对医生悄声说:“医生,让我死吧。”病孩的病不在身体而在心灵,因为他生活在“空气污浊,令无法呼吸”的环境里。医生深有同感:“我并不是救世主,让他躺着吧。我供职于区上,忠于职守,甚至于过分;我薪俸微薄,但却慷慨大方,乐于帮助穷人,另外,我还要负担罗莎的生活。如此看来,小伙子也许是对的,我也想去死。”心里放不下的仍然是罗莎。病孩实际上是医生心灵的一面镜子。
医生发现病孩的真正伤口所在——在他身体右侧靠近臀部的地方发现了一个手掌大小的伤口,玫瑰红色,有许多暗点,深处呈黑色,周边泛浅,如同嫩软的颗粒,不均匀地出现淤血,像露天煤矿一样张开着。在伤口的深处,有许多和小手指一样大小的虫蛹,身体紫红,同时又沾满血污,它们正用白色的小头和无数小腿蠕动着爬向亮处。医生感到病孩已无药可治,因为病孩是在欲望的“森林里”被“淫魔的利斧”所伤,就像医生自己常常经不住夜间铃声诱惑一样。而此时的病孩求生的欲望异常强烈,“你会救我吗?”病孩如泣如诉地哀告使年迈的医生对生与死的矛盾和痛苦有了切身的体验:当身体看似健康时却希望死(因为不知病在何处),而无药可治时却想活。
这是个极其荒诞的故事,表现出由现实因素与非现实因素、自然物象与其荒诞属性交互叠加而造成的神秘气氛,在现实的逻辑关系中表现出非理性特征。《乡村医生》是一篇赋予了象征含义的、深层内心、幻化的产物,是一篇具有现代特征的神话。
卡夫卡将混乱归结为宗教精神的缺失。《乡村医生》的潜在文本乃是对《圣经》中有关先知以利亚(Eliyahu)和以利沙(Elischa)故事的反讽性借用。《圣经》记载,以利亚按照神的旨意,警告亚哈王,如果继续崇拜偶像,神将审判以色列,让以色列经历旱灾。以利亚寄住撒勒法的寡妇家时,也施行了救活寡妇儿子的神迹及油与面不短缺的神迹。以色列经历三年的旱灾后,以利亚再次与亚哈王见面,并约好在迦密山,透过献燔祭,确认哪边敬拜的神才是真神。结果以利亚的祭坛兴起降火的神迹,让所有人不得不承认“耶和华才是真神! ”并解除了三年旱灾的窘境。后来以利亚仍被以色列王室逼迫。最后在约旦河乘旋风升天去了,后来由以利沙继承以利亚先知的使命。
跟随到底--当以利亚得荣耀升天的日子将到,以利亚知道那个日子,以利沙也知道,所有的先知门徒也都知道。但是他们中间却有很大的分别。那些先知门徒知道了以利亚要离他们而去,却没有紧紧跟随以利亚,唯有以利沙有一颗追求神的心志,他的心中满了饥渴竭力奔跑,从来不想停留下来,虽然以利亚三次拦阻他说“你可以在这里等候”(王下2章:4节)。以利沙却坚决的说:“我指著永生的耶和华,又敢在你面前起誓,我必不离开你”。他不顾一切地跟随到底,神所看重的就是这样一颗真诚的心志。
以利沙的蒙召是出于神的拣选,当以利亚把外衣搭在他身上,要他作先知,以利沙即刻顺从,立刻跑回家去,宰耕地之牛,惋惜农具,并摆上筵席,向父母及朋友辞别,表明他以作先知门徒为荣,永不后悔。因为成为神的仆人,这种职分极其尊贵。(列王纪上19章)
在圣经中,两位先知最后乘坐火车火马上天,显示了上帝对两位先知的肯定和嘉奖。他们与上帝相遇相随,享受永生的幸福。而“乡村医生”的马车却将其带进茫茫暴风雪,“乡村医生”自称为“社会改革家”,本应与“先知”拥有同样的拯救和预言才能,但却徒具先知的空洞外形。卡夫卡以“乡村医生”喻指现代犹太人眼中的犹太民族传统,尤其是犹太教。“乡村医生”为男孩治病的奇怪方式在先知以利亚和以利沙的故事中也一再出现,也是“上床伏在孩子身上,口对口,眼对眼,手对手”,两位先知治愈了孩子的病,显示了上帝无形的能力,受到上帝的肯定和世人的崇敬。不同的是“乡村医生”在被迫多于自愿的情形下和男孩躺在了一起,而他根本无力挽救男孩的生命。在治病过程中,歌队满含威吓和嘲笑意味的歌声一直在“乡村医生”耳边回响,对此他选择了沉默。最具象征意义的是男孩的伤口。它靠近男孩身体右侧的肋骨,对应于《约翰福音》中耶稣受难时被士兵扎下的伤口。在两则故事中,伤口既与生命相连,又是死亡的印记。而《乡村医生》中的伤口不仅是死亡的印记,也是原罪的象征,男孩说:“我带着一个美丽的陪嫁来到世界上,这是我的全部陪嫁。”伤口能使人感受原罪,从而超越死亡,恢复与上帝的正当关系。但是,卡夫卡又通过“乡村医生”的话表现出现代人与上帝的疏离:“许多人都自愿把半个身子呈现出来,而几乎听不到树林中斧子的声音,更不用说斧子靠近他们了。”可见,卡夫卡在《乡村医生》中借圣经故事的变形示意当今人类正遭逢着与上帝的可怕疏离。
卡夫卡的《乡村医生》告诉我们:人类如果疏离上帝,社会和制度都将患不治之症。
Ein Landarzt ist eine Erzählung von Franz Kafka. Sie entstand im Jahr 1917 und wurde 1918 erstmals in Die neue Dichtung. Ein Almanach des Kurt Wolff Verlags veröffentlicht. Sie war namensgebend für den gleichnamigen Erzählband Ein Landarzt Kafkas, erschienen 1920, in dem sie neben dreizehn weiteren Prosatexten enthalten war.
Ein älterer Landarzt wird nachts zu einem Schwerkranken gerufen. Während sich das Dienstmädchen Rosa im Dorf um ein Leihpferd bemüht, da das eigene Pferd im „eisigen Winter“ verendet ist, steht er im Schneetreiben in seinem Hof herum. Als Rosa ohne Pferd zurückkommt, tritt der ratlose Arzt gegen die Tür eines vermeintlich leerstehenden Schweinestalls seines Anwesens. Zu seiner Überraschung findet er dort zwei kräftige Pferde und einen unbekannten Mann vor, der wenig später urplötzlich über Rosa herfällt. Vom Arzt nur halbherzig zurechtgewiesen, spannt der Unbekannte bereitwillig die Tiere an den Wagen. Der Arzt steigt ein, und schon rast der Wagen davon, wobei der Arzt noch hört, wie die Haustür, hinter der sich die unglückliche Rosa eingeschlossen hat, unter dem Ansturm des Mannes zersplittert. In kürzester Zeit und selbständig legen die Pferde den weiten Weg zurück und bringen den Arzt zu einem Hof, wo er zu einem bettlägerigen Jungen geführt wird. Erst nach mehrmaliger Aufforderung durch die Eltern und die Schwester findet der unentschlossene, auch an das Schicksal von Rosa denkende Arzt die Krankheit des Jungen, eine „handtellergroße“ rosafarbene Wunde in dessen Seite, mit fingerdicken Würmern. Der Arzt weiß sofort, dass er dem Jungen nicht helfen kann.
Inzwischen sind Menschen aus dem Dorf eingetroffen, die den Arzt, der alles mit sich geschehen lässt, nach einem alten Brauch entkleiden und in das Bett des Kranken legen. Währenddessen singt ein Schulchor drohend vor dem Haus: „Und heilt er nicht, so tötet ihn!“. Dann lässt man die beiden allein, und nur die rätselhaften Pferde, die ihre Köpfe durch die offenen Fenster ins Zimmer strecken, sind Zeuge der Unterhaltung zwischen dem Arzt und seinem Patienten, die mit der Einschätzung des auf seine Berufserfahrung pochenden Arztes endet, dass „die Wunde nicht so übel ist“. Dann hat der Arzt seine Rettung im Sinn. In der Annahme, dass die Rückfahrt ähnlich schnell ablaufen werde wie die Hinfahrt, schwingt er sich unbekleidet auf eines der beiden Pferde. Doch jetzt ziehen die unkontrollierbaren Tiere „langsam wie alte Männer“ durch den Frost. Die Erzählung endet mit teils anklagenden, teils resignierenden Gedanken des gescheiterten und an „unirdische“ Pferde ausgelieferten Arztes über die eigene Lage („niemals komme ich so nach Hause“) und über die Situation Rosas, das von ihm „jahrelang kaum beachtete schöne Mädchen“. Sein Schlusssatz resümiert: „Einmal dem Fehlläuten der Nachtglocke gefolgt – es ist niemals gutzumachen“.
Der Landarzt spricht als Ich-Erzähler. Der Erzählmodus ist klar und beschreibend, enthält aber auch Klagemonologe des Landarztes voller Emotionen: er hat kein Pferd – er bekommt Pferde, aber er opfert ungewollt Rosa – die Leute verlangen Unmögliches vom Arzt – mit dem unirdischen Wagen wird er nachts ins Leere getrieben. Zweimal singt ein Kinderchor. Das Erzähltempo ist hoch. Der Text weist Elemente des Traumes, des Märchens, der Ballade, aber auch der nüchternen Reportage auf.
Kafka wurde zu der Erzählung möglicherweise durch einen Onkel Siegfried Löwy inspiriert, der in einem kleinen Ort in Mähren als Landarzt arbeitete. Über diesen Onkel sagt Kafka in einen Brief an Max Brod: „Und er lebt so auf dem Land, unausreißbar, zufrieden, so wie einen eben ein leise rauschender Irrsinn zufrieden machen kann, den man für die Melodie des Lebens hält“.
Kafkas Tagebuchaufzeichnungen vom 9. Oktober 1911 schildern einen Traum von einem Bordell mit einer Dirne, deren ganzer Körper „mit großen siegellackroten Kreisen mit erblassenden Rändern und dazwischen versprengten roten Spritzern bedeckt war“.
Am 12. August 1917 erlitt Kafka einen heftigen Blutsturz, in Zusammenhang mit seiner Tuberkulose, an der er schließlich starb. An Max Brod schrieb er am 5. September 1917, mit der „Blutwunde“ im Landarzt habe er seine Krankheit „vorausgesagt“.
Kafka selbst bezeichnete Ein Landarzt als eine seiner wenigen wirklich gelungenen Erzählungen.