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Geistige Behinderung


Für eine geistige Behinderungen gibt es einen Vielzahl von möglichen Ursachen, die meist eine Kombination von organischen Funktionsstörungen mit Einflüssen aus dem Lebensumfeld (Anregungsmangel etc.) darstellen. Bei leichten Ausprägungen handelt es sich oft nur um eine Entwicklungsverzögerung, die wieder ausgeglichen werden kann.
Schwerere Behinderungen entstehen durch Krankheiten, die das Gehirn und seine Entwicklung schädigen. Zur Beurteilung und Erfassung des Schweregrads der Behinderungen werden Intelligenz- und Persönlichkeitstests eingesetzt.
Auch dann, wenn eine Heilung der organischen Schäden des Gehirns nicht möglich ist, lässt sich durch gezielte Förderung die geistige Entwicklung der Kinder unterstützen und ihre kognitive Leistungsfähigkeit verbessern.
Das Leben mit einem behinderten Kind fordert von den Eltern sehr viel und stellt sie oft vor unlösbar erscheinende Aufgaben. Die dringend notwendige Unterstützung finden sie bei Selbsthilfegruppen, Sozial- und Jugendämtern, in Förderzentren und Ambulatorien, in Schulen und pädagogischen Beratungszentren, die wichtige Informationen über Fördermöglichkeiten, Pflege und finanzielle Unterstützung bereithalten.


Ursachen
Die Diagnose geistige Behinderung ist rein beschreibend, die Ursachen dafür sind zahlreich. Oftmals kann der Grund für die geistige Behinderung nicht herausgefunden werden. So finden sich nur bei etwa der Hälfte der Kinder mit einer Lernbehinderung Hinweise auf die Ursache, bei Kindern mit einer mittelschweren oder schweren geistigen Behinderung bei etwa 80 Prozent der Fälle. Das hängt damit zusammen, dass Krankheiten, die eine Schädigung des Gehirns nach sich ziehen, meist eine höhergradige Behinderung verursachen. Die leichten Behinderungen haben häufig keine Krankheit zur Ursache sondern werden durch familiäre (erbliche) oder umweltbedingte Faktoren ausgelöst.

Mögliche Ursachen geistiger Behinderung sind:

Genetische Ursachen: dazu gehören Schäden der Chromosomen wie zum Beispiel beim Down-Syndrom, angeborene Störungen des Stoffwechsels und viele andere teils sehr seltene Erkrankungen, die zu einer fehlerhaften Gehirnentwicklung führen.

Vorgeburtliche Schädigung durch Infektionen, Alkohol oder Schwangerschaftskomplikationen

während der Geburt entstandene Hirnschädigung zum Beispiel durch Sauerstoffmangel oder Blutzuckerabfall

Gehirnentzündung, Hirnblutung, schweres Schädel-Hirn-Trauma, Hirntumoren

Familiär und umweltbedingte Faktoren wie niedriger Bildungsstand oder geringe Intelligenz der Eltern, Vernachlässigung, Einsamkeit und Verwahrlosung können durch zu geringe Förderung die geistige Entwicklung der Kinder behindern.

Störungen der Sinnesorgane wie Taubheit können, sofern sie nicht rechtzeitig erkannt werden, die geistige Entwicklung ebenfalls gefährden.

Gelegentlich führen auch mehrere Ursachen gemeinsam zur geistigen Behinderung. Wenn Kinder eine geistige Behinderung haben, ist es sehr wichtig, sie gezielt zu fördern und ihr Umfeld so normal wie möglich zu gestalten, damit ihre intellektuelle Entwicklung nicht noch zusätzlich durch umgebungsbedingte Faktoren gestört wird. Manche Experten und Selbsthilfegruppen betonen in erster Linie die Rolle der gesellschaftlichen Umwelt für das Erscheinungsbild der geistigen Behinderung und viele Veränderungen der letzten Jahre scheinen ihnen Recht zu geben.

Früherkennung
Eltern, die sich Sorgen machen, ob sie ein gesundes Kind zur Welt bringen, können eine humangenetische Beratung in Anspruch nehmen, bei der allerdings nur erbliche Ursachen einer geistigen Behinderung erkannt werden können. Bei der Neugeborenenuntersuchung werden bestimmte Tests gemacht, die die Diagnose einiger Krankheiten (Stoffwechselstörungen) ermöglicht, die zu geistiger Behinderung führen können.
Im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen der Kinder und auch bei sonstigen Untersuchungen prüft der Arzt immer wieder, ob die körperliche und geistige Entwicklung des Kindes erheblich von der anderer Kinder gleichen Alters abweicht. Dabei müssen Ärzte und Eltern den Weg zwischen zwei Extremen finden. Einerseits ist es wichtig, Entwicklungsstörungen möglichst früh festzustellen, weil eine frühe Förderung für ein behindertes Kind so wichtig ist. Andererseits gibt es Kinder, deren Entwicklung nicht krankhaft, sondern einfach nur nervenaufreibend langsam verläuft, ohne dass deshalb eine geistige Behinderung vorliegen muss.

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