我就说中国是做样子嘛,看,有缓和的意思。

Peking sendet Entspannungs-Signale

Grobe Einmischung, Gefühle der Chinesen verletzt: Die Vorwürfe aus Peking gegen Deutschland waren von ungewöhnlicher Schärfe, aber jetzt sendet China erste Signale der Entspannung - am Freitag steht das zuvor abgesagte Treffen der beiden Außenminister auf dem Plan.
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Peking/Berlin - Der Ton lässt keinen Raum für wohlwollende Interpretationen: Von einer groben Einmischung in die innere Angelegenheiten Chinas hat heute eine Vertreterin des chinesischen Außenministeriums gesprochen (mehr...) - und meinte damit das Treffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem Dalai Lama am vergangenen Sonntag. Die Gefühle des chinesischen Volkes seien verletzt worden.

Ist nun doch zu einem Treffen mit seinem deutschen Amtskollegen Steinmeier bereit: Chinas Außenminister Jiechi
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Ist nun doch zu einem Treffen mit seinem deutschen Amtskollegen Steinmeier bereit: Chinas Außenminister Jiechi
Viel harscher kann der Ton nicht sein, ernüchternder kann eine Beschreibung des bilateralen Verhältnisses nicht ausfallen. Täglich verschärfte China seine Kritik an der Bundesregierung.

Trotzdem gibt es inzwischen erste Signale der Entspannung: Das ursprüngliche abgesagte Treffen von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) mit seinem chinesischen Kollegen Yang Jiechi soll nun doch stattfinden. Die beiden kommen demnach am Freitag zusammen. Möglicherweise ist der Termin erst wegen der Beharrlichkeit der deutschen Regierung wieder auf die Agenda gesetzt worden: Wir sind auf die chinesische Seite zugegangen und haben unser großes Interesse an einem Gespräch signalisiert, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes heute in Berlin.

In Peking betonte derweil eine Sprecherin des Außenministeriums, Yang wolle gegenüber Steinmeier die Verärgerung der Chinesen über das Treffen von Merkel mit dem Dalai Lama zum Ausdruck bringen. Aus Verärgerung hatte China gestern das geplante Außenministertreffen in New York zunächst abgesagt. Peking ließ als Reaktion auf das Treffen von Merkel und dem Dalai Lama auch einen Termin einer chinesischen Delegation mit Justizministerin Brigitte Zypries platzen.

Merkel hatte den Dalai Lama im Bundeskanzleramt zu einem Gedankenaustausch empfangen. Dabei hatte sie dem im Exil lebenden Tibeter nach Angaben von Regierungssprecher Ulrich Wilhelm die Unterstützung in seiner Politik des gewaltlosen Strebens nach religiöser und kultureller Autonomie zugesichert.

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Treffen mit dem Dalai Lama - eine gute Entscheidung von Merkel?

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605 Beiträge
Neuester: Heute 16:46 Uhr
von almabu
Der stellvertretende Vorsitzende der deutsch-chinesischen Parlamentariergruppe, Hans-Peter Uhl (CSU), verteidigte das Treffen Merkels mit dem Dalai Lama. Weil es uns ernst ist und der Kanzlerin allemal ernst ist, auch die Chinesen immer wieder daran zu erinnern, wie ein vernünftiger, harmonischer Umgang mit Minderheiten im eigenen Land ... organisiert werden muss, sagte Uhl heute im RBB. Die Freiheit der Religion und andere Bürgerrechte müssten auf der ganzen Welt Geltung haben. Und deswegen sind solche Gespräche mit religiösen Führern wichtig und die sollten dann auch demonstrativ geführt werden und nicht klammheimlich, sagte Uhl. Er rechne damit, dass sich die momentanen deutsch-chinesischen Differenzen bald wieder legen.

Auch der australische Premierminister John Howard hatte sich im Juni den Zorn Chinas zugezogen, nachdem er den Dalai Lama empfangen hatte. Dies hielt den chinesischen Präsidenten Hu Jintao jedoch nicht davon ab, im September nach Australien zu reisen. Bei dem Besuch schloss die Hu begleitende Wirtschaftsdelegation zahlreiche Verträge ab.

Für Peking ist das autonome Gebiet Tibet ein Teil Chinas. Die chinesische Armee war 1951 in Tibet einmarschiert. Nach einem fehlgeschlagenen Aufstand der Bewohner flüchtete der Dalai Lama nach Indien, wo er seit 1959 in Dharamsala eine Exil-Regierung führt.

hen/AFP/dpa

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